Eine neue Schule stellt sich vor – Erasmus IGS 

Erstmals bietet Erasmus Offenbach auch ein weiterführendes Angebot nach der vierten Jahrgangsstufe an: eine Integrierte Gesamtschule. Diese Schule wird grundständig die Selbstorganisation und die Mehrsprachigkeit fördern sowie die Kompetenzen zukünftigen Lernens in den Blick nehmen.

Wir sind zum Schuljahr 2024 /2025 mit einer Lerngruppe gestartet und bieten jährlich 25 neue Plätze in der weiterführenden Schule an. Unser Neubau wird derzeit zügig zu Ende gebaut.

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Exemplarischer Stundenplan    Mehr Info >

Das Konzept der neuen IGS

Wir machen vieles anders als „üblich“. Der wichtigste Punkt ist, dass wir die Schule vom Kind aus denken und das selbstorganisierte Lernen der Kinder in den Vordergrund stellen. Lehrer:innen werden zu Lernbegleiter:innen, die die Kinder und Jugendlichen in ihrem Lernprozess begleiten. Ziel ist es, die Neugierde, die Lernfreude, die Diskussionsfragen und den forschenden Geist der Kinder und Jugendlichen anzuregen und zu fördern.

Die Kinder arbeiten in einem „vorbereitetem Feld“ von Aufgaben, der Raum dient als 3. Pädagoge. Die Lernziele der Jahrgangsstufen werden fächerübergreifend im Blick behalten, die Kinder können aber dabei auch weitergehen. Zudem können die Kinder ihre Fähig- und Fertigkeiten nach Interessen und Neigung ihrer Kompetenzen ausweiten. Das Erreichen der Kompetenzziele wird dabei ständig im Auge behalten. Gearbeitet wird jahrgangsübergreifend: 5-7, 8-10 und perspektivisch 11-13 – an Projekten, gemeinsamen Aufgaben und in Teams mit der Methode scrum4schools, um Problemlösefähigkeiten und Handlungsoptionen zu entwickeln. Das landesweite Curriculum wird vollständig abgedeckt, zusätzlich kommen Fächer wie Darstellendes Spiel als Pflichtfach und die fortschreitende Alphabetisierung und zu fördernde Begeisterung in den „fremden“ Sprachen mit Stundenanteilen hinzu. “Beispielstundenplan”

Wir machen auch keine Schule, die Wissen nur abfragt und bewertet, wir zielen auf Kompetenzen, Problemlösen, kritische Fragen, die Suche nach Antworten im Hinblick auf die 21st century skills. Daher hat unsere Schule auch keine Noten. Fehler sind bei uns wertvoll, weil aus ihnen gelernt werden kann und ein „das kann ich nicht“ gibt es bei uns nicht, nur ein: „Das möchte ich noch lernen/üben“.

Wir arbeiten mit Tablets und einer KI-App Brian für alle Lernenden, ohne die „analoge“ Arbeit des Schreibens und des Lesens zu vernachlässigen –  Tablets sind für uns Werkzeuge, die sachkundig eingesetzt werden und kein Selbstzweck einer „Digitalisierung“ sind, die es in der Schule ohnehin nicht geben kann, weil für uns alles Denken im menschlichen Hirn sinnesabhängig ist und analog verläuft.

Die Schule wird in der Regel an drei Tagen bis 16:15 Uhr und an zwei Tagen bis 14 Uhr stattfinden, Hausaufgaben gibt es nicht – nach 16:15 Uhr beginnt die Familien- und Hobbyzeit. Die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten werden nicht zu Hilfslehrkräften gemacht.

Wir leben eine demokratische Schule der Vielfalt – jede/ jeder Schüler:in ist anders und wird als Bereicherung wahrgenommen.

Wir stehen dafür, dass die Kinder und Jugendlichen gerne, angstfrei und neugierig in die Schule kommen und ihr Wissen, ihre Kompetenzen gebrauchen können. Dabei begegnen wir ihnen auf Augenhöhe mit bewusster Sprache und Haltung, der Gewaltfreien Kommunikation.

Ihre Kinder sollen lernen Verantwortung zu übernehmen und Herausforderungen zu meistern – für sich, ihre Freund:innen, die Gesellschaft, die Natur und die Demokratie.

Das selbstorganisierte Lernen

Beim selbstorganisierten Lernen (SoL) lernen die Schüler:innen meist individuell an Themen in Deutsch, Englisch, Spanisch und Mathematik. Wir beraten und begleiten die Kinder und Jugendlichen motivierend und potentialorientiert. Dabei steht neben der fachlichen Kompetenzentwicklung auch die überfachliche Kompetenzentwicklung in unserem Fokus, welches wir nach dem Ankommen im ersten Lernjahr in unserem Regenbogenprinzip ab dem zweiten Lernjahr in der IGS verdeutlichen wollen:

Rot:  ich kann meinen Arbeitsplatz an unterschiedlichsten Orten und zu verschiedensten Zeiten in der Schule und zuhause so einrichten, dass ich ruhig, konzentriert und zielstrebig lernen und arbeiten kann. Bei aufkommender Unruhe kann ich meine Mitschüler:innen auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre hinweisen und zum gemeinschaftlichen Lernen positiv beitragen. Bei Fragen von Mitschüler:innen kann ich weiterhelfen, ohne den Fokus meines Arbeitens zu verlieren und kann die eigene Lernzeit selbständig nachholen.

Orange: ich kann meinen Arbeitsplatz an unterschiedlichsten Orten und zu verschiedensten Zeiten in der Schule so einrichten, dass ich ruhig, konzentriert und zielstrebig lernen und arbeiten kann. Bei aufkommender Unruhe kann ich meine Mitschüler:innen auf eine ruhige Arbeitsatmosphäre hinweisen und zum gemeinschaftlichen Lernen positiv beitragen. Bei Fragen von Mitschüler:innen kann ich weiterhelfen, ohne den Fokus meines Arbeitens zu verlieren.

Gelb: ich kann meinen Arbeitsplatz an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten in der Schule so einrichten, dass ich ruhig, konzentriert und zielstrebig lernen und arbeiten kann. Bei Fragen von Mitschüler:innen kann ich weiterhelfen, ohne den Fokus meines Arbeitens zu verlieren.

Grün: ich kann meinen Arbeitsplatz an unterschiedlichen Orten in der Schule so einrichten, dass ich ruhig, konzentriert lernen und arbeiten kann. Wenn ich merke, dass die Umstände nicht zu einem produktiven Arbeiten beitragen, kann ich mich bewusst zurückziehen. Bei Fragen kann ich mir in der Regel selbst durch Nachschlagen helfen.

Blau: ich kann meinen Arbeitsplatz selbstständig einrichten und habe meine Materialien stets vollständig dabei. Ich kann an einem ruhigen Lernort konzentriert arbeiten. Wenn ich Unterstützung bei einer Aufgabe brauche, kann ich mir mit Hilfe des Infomaterials häufig selbst helfen, ansonsten frage ich meine Mitschüler:innen und Lernbegleitung.

Indigo: ich kann meinen Arbeitsplatz selbstständig einrichten und habe meine Materialien stets vollständig dabei. Ich kann an einem ruhigen Lernort konzentriert arbeiten. Wenn ich Unterstützung brauche, kann ich meiner Lernbegleitung gezielte Fragen stellen.

Violett: ich kann mir Unterstützung holen, um meinen Arbeitsplatz einzurichten und wenn ich eine Frage zur Bearbeitung der Aufgabe habe. Ich kann Unterstützung annehmen, um an einem ruhigen Lernort möglichst konzentriert zu arbeiten.

Das Fach „Leben“

Wir unterrichten das Fach Leben als achtwöchiges Projekt. Dabei stehen etwa drei Wochen für das Lernen in der gesamten Klassengemeinschaft zur Verfügung. Fünf Wochen lang stellen die Lernenden vertiefende projektbezogene Fragen und gehen diesen kooperativ und nach Interesse in Gruppen mit der Methode scrum4schools nach. Zum Abschluss erfolgt eine Präsentation mit einem Produkt. In unser Fach Leben fließen die Stunden aus den Gesellschaftswissenschaften (Gewi = Geographie, Politik&Wirtschaft und Geschichte), aus den Naturwissenschaften (Nawi = Biologie, Chemie und Physik) und Ethik ein. Pro Schuljahr finden fünf verschiedene Projekte statt.

Bei der Konzeption der Projekte orientieren wir uns stark an den sustainable development goals (sdg) der UN. Da jedes Thema zeitliche, räumliche und soziale Bezüge hat, sind wir der Überzeugung, dass gesellschaftliche Probleme besser in einem ganzheitlichen Zusammenhang erforscht, analysiert und diskutiert werden können. Unsere Unterrichtseinheiten versuchen wir ausgehend von den Alltagsbegegnungen der Kinder und Jugendlichen zu entwickeln, um immer auch aktuelle Bezüge sowie Interessenlagen der Lernenden integrieren zu können und daraus entsprechende Handlungsoptionen erproben zu können. Wir organisieren den Unterricht oft als Stationenlernen oder als Lerntheke. Die Schüler:innen arbeiten gelegentlich auch mit eigenen Lernplänen, die sowohl Pflicht-, Experten- als auch Wahlaufgaben beinhalten: alle können neben der Bearbeitung von Pflichtaufgaben auch persönliche Schwerpunkte setzen und eigene Interessen vertiefen. Wenn möglich, besuchen wir pro Projekt mindestens einen außerschulischen Lernort.

So erforschen wir im Leben Bereich Gewi wie die Römer gelebt haben auf der Saalburg, erkunden die tropische Klimazone im Palmengarten am eigenen Körper oder verfolgen den Weg unseres Altpapiers bei der Müllsortieranlage der FES. Dabei beschränkt sich der Lebenunterricht nicht nur auf fachliches und methodisches Lernen. Er zielt immer auch auf soziales Lernen und explizit auf das eigene gesellschaftliche Handeln, die eigene Verantwortung sowie auf die gemeinsame Diskussion darüber ab. Wir wollen mit dem Fach Leben zu einer möglichst vielseitigen und umfassenden Fähigkeits- und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerschaft beitragen.

Im Leben Bereich NaWi ist es uns besonders wichtig, dass die Lernenden ausgehend von Beobachtungen naturwissenschaftlicher Phänomene selbstorganisierte Experimente durchführen und auswerten können. Wirkliches naturwissenschaftliches Verständnis entwickelt sich unserer Meinung, indem die Lernenden die Verbindung der drei Disziplinen Biologie, Chemie und Physik verstehen und die unterschiedlichen Blickwinkel nutzen. Durch deren Vernetzung zum Fach NaWi ist es ihnen möglich, Phänomene unter Einbezug aller naturwissenschaftlichen Disziplinen zu erforschen. Uns ist es besonders wichtig, naturwissenschaftliches Denken durch eigenes Erfahren zu fördern. Daher gestalten wir unseren Lebenunterricht forschend – entwickelnd – produktorientiert.

 

Steckbrief

Anzahl Schüler_innen: 225
Klassengröße: 25 Kinder
Schwerpunkte: Immersionsmethode, Reformpädagogik, selbstorganisiertes Lernen
Altersgruppen: 5. Klasse – Hochschulreife
Öffnungszeiten: 7:30 Uhr bis 18:30 Uhr

Ansprechpartner: Herr Patrick Krauß

Tel. 069 / 2649881 – 60 (erreichbar während der Sprechzeiten)

Melden Sie ihr Kind online auf der Seite „Mein Kind anmelden“ an.

Bildergalerie

Integrierte Gesamtschule

Geleitstraße 124,
63067 Offenbach am Main